Mittwoch, 9. Januar 2013

Wie entsteht Übergewicht ?


1.1 Wie entsteht Übergewicht ?


 1.2 Psychische Faktoren  1.3 Eß- und Freizeitverhalten  1.4 Wann und warum ist Übergewicht gefährlich ?  1.5 Wie stelle ich fest ob mein Kind zu dick ist? 

Das äußere Erscheinungsbild eines Kindes mit ernährungsbedingtem Übergewicht - es wirkt „dick“ durch verstärkte Bildung von Fettdepots - wird letztlich durch ein Bilanzproblem verursacht: Das Kind hat über längere Zeit mehr Energie aufgenommen, als es benötigt hat. Die durch dieses Ungleichgewicht aufgenommene überschüssige Nahrungsenergie wurde vom Organismus in körpereigenes Fett umgewandelt und im Unterhautfettgewebe gespeichert. Leichte Fetteinlagerungen werden anfangs noch kaum wahrgenommen, bei länger anhaltender und ausgeprägter Überernährung bilden sich jedoch z.T. sehr deutliche „Speckfalten“ und „Rettungsringe“. Dabei reicht es schon, wenn das Kind über längere Zeit ein paar hundert Kalorien täglich mehr zu sich genommen hat, es muß also kein ausgesprochener „Vielfraß“ sein.
Das Körpergewicht wird konstant gehalten, wenn der Energieverbrauch für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, für Wachstum, sowie Bewegung, Sport und Spiel durch die dafür benötigte Energieaufnahme durch Essen und Trinken gedeckt wird. Die Waage ist im Gleichgewicht.
Wenn die Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum größer ist als der Energieverbrauch, kommt es zu einem Gewichtsanstieg durch vermehrte Bildung von Körperfett, die Waage zeigt ein Ungleichgewicht an.
Wenn der Energieverbrauch langfristig größer ist als die Energiezufuhr, z.B. bei einer Reduktionsdiät oder bei starker körperlicher Betätigung (z.B. Sport) und gleichzeitiger konstanter oder reduzierter Nahrungszufuhr, nimmt der Körper zur Vollbringung der Leistung die fehlende Energie aus seinen Fettspeichern, das Kind nimmt ab.  

1.2 Welche Rolle spielen psychische Faktoren?

Bei Kindern, die durch zuviel Essen und Trinken dick geworden sind, spielen oft viele Faktoren eine auslösende Rolle. Häufig (natürlich nicht immer) sind es psychische Probleme bzw. Konflikte, die durch das Umfeld entstehen:
So können z.B. Unzufriedenheit, Einsamkeit, Langeweile, Mangel an Zuwendung, Lieblosigkeit, Frust, Ängste (Scheidung der Eltern, Tod), Leistungsdruck und Schulstreß, falsche Ernährungsgewohnheiten der Eltern(Beispiel: „Der Teller muß leer gegessen werden“,“Süßigkeiten als Trost, Lob oder Ersatz für Zuwendung“ bewirken, daß ein ursprünglich normalgewichtiges Kind Trost für sein inneres Unwohlsein im Essen sucht. Dadurch schafft es sich für eine gewisse Zeit Wohlbefinden und innere Zufriedenheit, kompensiert sein Unwohlsein also durch Genuß von Nahrungsmitteln und Getränken. Das aus dieser Ersatzbefriedigung in den meisten Fällen resultierende „Dickwerden“ kann sich seinerseits nun ebenfalls negativ auf die Psyche des Kindes auswirken:
Es wird durch sein hohes Gewicht träge und bewegungsfaul und hat keine Lust mehr, mit anderen (schlanken) Kindern herumzutoben, weil es von ihnen gehänselt und verspottet wird. Dadurch wird es scheu und zieht sich in eine selbstgewählte Einsamkeit zurück, die ihm zwar Schutz vor Äußerungen der anderen gibt, aber letztendlich zur sozialen Isolation des Kindes führen kann. Wenn aus dieser Isolation heraus dann wieder Trost beim Essen und Trinken gesucht wird, dann ist der Teufelskreis geschlossen: Das Kind wird immer dicker und unglücklicher.


 1.3 Wie sieht das Eß- und Freizeitverhalten dicker Kinder aus?

Nicht alle dicken Kinder wirken auf ihre Umgebung wie ein ausgesprochener „Vielfraß“. Oft essen und trinken sie tatsächlich nicht mehr als ihre schlanken Spielkameraden, haben jedoch einen niedrigeren individuellen Bedarf, so daß sie auch bei „normalen“ Portionen dick werden (schlechte Futterverwerter). Es kommt auch vor, daß Kinder bei den Mahlzeiten normale Portionen zu sich nehmen, aber durch heimliches Naschen und Zwischendurchessen übermäßig viele Kalorien zuführen, ohne daß die Umgebung es zunächst merkt.
Meistens findet man bei überernährten Kindern einen deutlich sichtbaren hohen Süßigkeitenkonsum, sieht sie ständig etwas zwischendurch essen oder trinken, vor allem kalorienreiche süße Limonaden und Colagetränke. Das Taschengeld wird bevorzugt für Essen und Trinken ausgegeben, oft für eine sehr ungesunde Nahrungsauswahl:zu salzig (Chips, Salzgebäck, Pommes frites), zu süß (Schokolade Bonbons, Softdrinks) und zu fett (Wurst, Mayonnaise, Fettgebackenes). Auch Fast-Food nimmt einen hohen Stellenwert ein. Gesunde vitaminreiche Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Salate) werden dagagen oft gemieden.
In ihrer Freizeit sitzen und liegen solche Kinder dann häufig nur herum, sind träge und bewegungsfaul und haben wenig körperlichen Ausgleich beim Sport und/oder an der frischen Luft. Sie halten sich lieber im Zimmer auf, wo sie lesen, Musik hören, fernsehen oder Video- und Computerspiele betreiben. Dabei ist dann meist genügend zum Essen und Trinken greifbar. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten, wenn Kinder oft alleine zuhause sind und kaum Ansprache oder Abwechslung haben.  

1.4 Wann und warum ist Übergewicht gefährlich?

Der Körper Heranwachsender befindet sich noch in der Aufbau- bzw. Entwicklungsphase und hat somit noch nicht seine volle Stabilität erreicht. ein deutliches Übergewicht (mehr als 15 - 20% über Sollgewicht) stellt deshalb eine gewaltige zusätzliche Belastung für den Halte- und Bewegungsapparat dar. Darüber hinaus beeinträchtigt es natürlich die Schnellligkeit und Beweglichkeit bzw. Reaktionsfähigkeit der Kinder, so daß sie aufgrund ihres hohen, schwer zu beherschenden Gewichts einer erhöhten Verletzungs- und Unfallgefahr ausgesetzt sind. Hierdurch und durch die ständige Überlastung sind häufig schon früh Schäden an Gelenken, Wirbelsäule, oder Sehnen festzustellen.
Auch die Organe sind durch Übergewicht verstärkt belastet, so daß oft bereits früh Schaden an Herz, Gefäßen und Leber festzustellen sind. Stoffwechselstörungen wie z.B. erhöhte Blutzucker-, Cholesterin-, Triglycerid- und Harnsäurewerte sowie Bluthochdruck können die Folge sein. Auch wirkt sich Übergewicht negativ auf die Bewegungsbereitschaft der Kinder aus, es ist für sie weitaus anstrengender zu laufen und zu springen als für ihre schlanken Altersgenossen. Sie verspüren weniger Lust an Bewegung und Ausgleichsport und nehmen und nehmen sich dadurch eine wichtige Möglichkeit, gegen ihr Übergewicht aktiv anzukämpfen und ihren Körper fit zu machen. 
Schäden die bereits spürbar oder auch noch unentdeckt in jungen Jahren durch Übergewicht gesetzt werden, wirken sich spätestens im Erwachsenenalter aus, z.B. in den Knie- und Hüftgelenkem (Arthrose) oder auch im verstärkten Arterioskleroserisiko. Besonders gefährlich ist dies, wenn man bedenkt, daß in der westlichen Welt die Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die Todesursache Nr. 1 sind, und daß falsche und übermäßige Ernährung sowie der daraus resultierende Bewegungsmangel hierfür mitverantwortlich sind.  


1.5 Wie stelle ich fest, ob mein Kind zu dick ist?

Anders als beim Erwachsenen läßt sich das „richtige“ Gewicht für Kinder nicht pauschal durch eine Formel definieren. Dies hängt mit den sich ständig ändernden Proportionen während der verschiedenenen Wachstumsschübe zusammen, die das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße verzerren können. Längen- und Breitenwachstum erfolgen nicht parallel und vor allem nicht bei jedem Kind gleich. Deshalb ist es wichtig, die individuelle Entwicklung über eine längere Zeit zu beobachten, um feststellen zu können, ob sich beim Kind ein Übergewicht (oder auch Untergewicht) ausprägt.
Dabei hilft zunächst der optische Eindruck und der Vergleich mit anderen Kindern und z.B. deren Konfektionsgröße. Die regelmäßige Kontrolle von Gewicht (Waage) und Körperlänge (Meßlatte) sowie auch das Messen der Fettfaltendicke beim Arzt mit dem Caliper geben auch längerfristig Aufschluß über die Entwicklung. Hierbei dürfen jedoch nicht „Momentaufnahmen das Beurteilungskriterium sein, sondern der Verlauf über Monate und Jahre. Wenn man die gemessenen Werte im Zuge der Entwicklung in die Kurve mit den Toleranzbereichen einträgt, läßt sich sehr schön ablesen, ob das eigene Kind innerhalb oder dauerhaft deutlich außerhalb des tolerierbaren Bereichs liegt. Die Kooperation mit dem Kinderarzt ist hier sehr Wichtig, vor allem wenn die Entscheidung gefällt wird, ob die Maßnahmen zur Gewichtsregulierung ergriffen werden sollen.
Nicht vergessen darf man hier den großen Vorteil der Kinder gegenüber den Erwachsenen: Meist reicht bei geringer Abweichung des Gewichts nach oben schon ein über längere Zeit konstantgehaltenes Körpergewicht, um durch das Längenwachstum wieder in den Toleranzbereich zu kommen und ein „normales“ Gewicht zu erreichen.


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