Mittwoch, 29. August 2012

OECD-Studie Fettleibigkeit wird weltweit zur Volkskrankheit



Die Gesundheit leidet, das Sterberisiko steigt, die Jobaussichten sinken - in vielen Industriestaaten ist schon jeder Zweite übergewichtig, mit verheerenden Folgen. Die Politik muss handeln, fordern jetzt Experten in einer neuen OECD-Studie. Sie liefert eine erschreckende Bestandsaufnahme des Problems.

Der Harry-Potter-Vergnügungspark in Florida musste dieses Jahr ausbauen: Zu viele Besucher hatten nicht in die Sitze einer Achterbahn gepasst, sie waren zu dick. Ähnliche Platzprobleme kennen auch Fluglinien, bei Air France gibt es mittlerweile ein Übergewichtsangebot. Wer aufgrund seiner Pfunde nicht auf einen Platz passt, muss für die zweite Sitzkarte nur noch 75 Prozent bezahlen. Die Menschheit in den Industrieländern wird immer dicker - und arrangiert sich zunehmend mit dem Problem.

An diesem Donnerstag hat die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Bestandsaufnahme zu dem Thema veröffentlicht. Darin appellieren die Experten eindringlich an die Politik, der Entwicklung entgegenzuwirken: Es müsse dringend etwas unternommen werden, sonst verfette die Welt mit unabsehbaren Folgen für Gesundheitssystem und Industrie, lautet der Tenor des mehr als 270 Seiten langen Berichts. Er dient als Grundlage für ein Treffen der OECD-Gesundheitsminister Anfang Oktober in Paris.Prognose: Zwei von drei Menschen zu dick

In den sechziger Jahren waren Übergewichtige noch eine Ausnahmeerscheinung, Menschen verrenkten sich auf der Straße die Köpfe nach ihnen. Doch inzwischen ist die Lage gekippt: In mindestens der Hälfte der OECD-Länder ist jede zweite Person übergewichtig oder fettleibig, darunter fällt auch Deutschland. Im Jahr 2009 hatten 60 Prozent der deutschen Männer zu viele Kilos auf den Hüften, bei den Frauen waren es 45 Prozent. Ein Anteil von 16 Prozent beider Geschlechter war sogar fettleibig, also extrem übergewichtig. Hält der Trend an, werden in zehn Jahren zwei von drei Personen in den OECD-Ländern unter Übergewicht leiden, schreiben die Experten - und blicken damit in eine fatale Zukunft.


Die überflüssigen Kilos begünstigen chronische Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck, sie fördern Gallensteine und Störungen des Fettstoffwechsels, belasten Knochen und Gelenke. Stark übergewichtige Personen sterben in der Regel acht bis zehn Jahre früher als Normalgewichtige. Die Gefahr kommt schrittweise, 15 Kilogramm mehr bedeuten auch ein 15 Prozent höheres Sterberisiko.

ÜBERGEWICHT UND FETTSUCHT
Die Fettsuchtepidemie:
Die Fettsucht, auch Adipositas genannt, gehört in den Industrienationen zu den führenden Auslösern von Todesfällen und Invalidität. Studien zufolge ist die Krankheit weltweit für jährlich rund 2,6 Millionen Todesfälle und mindestens 2,3 Prozent der Gesundheitskosten verantwortlich.

Folgeerkrankungen:
Die Adipositas kann Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle und psychische Beschwerden hervorrufen. Die Weltgesundheitsorganisation und auch die US-Gesundheitsbehörden sprechen inzwischen von einer Fettsuchtepidemie, die ebenso bekämpft werden müsse wie tödliche Infektionskrankheiten.

Body-Mass-Index (BMI)
Ob jemand übergewichtig oder fettsüchtig ist, ermitteln Mediziner anhand des Body-Mass-Index (BMI). Dieser Wert entspricht dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern. Ein Beispiel: Ein 1,80 Meter großer Mann wiegt 75 Kilogramm. Sein BMI beträgt 75 : 1,80² = 23,15. Als Idealwert gilt bei Frauen ein BMI von 22, bei Männern ein BMI von 24.

BMI-Tabelle
Der "wünschenswerte" BMI hängt vom Alter ab. Die linke Tabelle zeigt die entsprechenden Werte für verschiedene Altersgruppen. Die rechte Tabelle zeigt die BMI-Klassifikation (nach DGE, Ernährungsbericht 1992):

Alter/BMI
19-24 Jahre    19-24
25-34 Jahre    20-25
35-44 Jahre    21-26
45-54 Jahre    22-27
55-64 Jahre    23-28
>64 Jahre       24-29

Verglichen mit einem Normalgewichtigen liegen die Gesundheitsausgaben für einen Übergewichtigen mindestens 25 Prozent höher. Aufs ganze Leben gesehen unterschieden sich die Investitionen für einen Übergewichtigen zwar nicht stark von denen für einen Normalgewichtigen, schreiben die Forscher. Zu stark sei der Einfluss der kürzeren Lebenserwartung. Dies könnte sich in Zukunft jedoch ändern: Die Experten erwarten einen rasanten Anstieg der Übergewichtskosten in den nächsten Jahren, sobald chronische Folgeerkrankungen gehäuft auftreten.
Zum gesundheitlichen kommt noch ein wirtschaftliches Problem: Die überflüssigen Pfunde verschlechtern die Jobaussichten. Arbeitgeber bevorzugen häufig normalgewichtige Personen, weil sie ihnen eine bessere Produktivität zusprechen, haben die Experten herausgefunden. In der Tat müssen sich Menschen mit Übergewicht in der Regel häufiger freinehmen, in Nordeuropa beziehen Übergewichtige dreimal häufiger Arbeitsunfähigkeitsbezüge. Was folgt, ist ein Anstellungs- und Lohngefälle für den dicken Teil der Bevölkerung.

Falsche Steuern, falsche Subventionen
Ändert sich nichts an den Rahmenbedingungen, wird sich die Problematik immer weiter verschärfen. Es sei ein Teufelskreis, warnen die Experten. Kinder, die mindestens einen übergewichtigen Elternteil besitzen, haben ein drei- bis viermal höheres Risiko, auch selbst übergewichtig zu werden. Dies lässt sich nur zum Teil auf Erbanlagen zurückführen. Verheerender ist, dass der Nachwuchs die ungesunde Ernährung mit seinen Eltern teilt und den Lebensstil kopiert.

Doch was kann die Politik tun? Bisher waren viele Interventionen der Regierungen eher kontraproduktiv, kritisieren die Experten in ihrem Bericht. Hinderliche Agrarsubventionen und falsche Steuern förderten ein Überangebot und damit die Übergewichtsepidemie. Hinzu kamen Fehlplanungen in vielen Städten. Es mangele an Grünflächen mit Sportangeboten und Spielplätzen, das nächste Fast-Food-Restaurant hingegen sei oft nur eine Straßenecke weit entfernt, schreiben die Forscher. Ein grundsätzliches Umdenken sei notwendig. Immerhin, zum Teil habe es schon begonnen.
So versuchen die Politiker auch in Deutschland zunehmend, Verantwortung zu übernehmen. Sie debattieren über eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln, um heimliche Dickmacher zu enttarnen. In immer mehr Städten lassen sich Fahrräder ausleihen, um kurze Strecken mit der eigenen Körperkraft zurückzulegen. Vielerorts verbessert sich das Angebot in Schulkantinen und die Sportmöglichkeiten steigen, schreiben die Forscher. Doch es brauche mehr, um eine Kultur mit gesundem Essen und einem aktiven Lebenstil zu etablieren.
Notwendig seien populäre Aufklärungskampagnen. Steuern und Subventionen müssten überdacht werden, und jeder Bürger müsste eine individuelle Beratung garantiert bekommen, zum Beispiel durch den Familienarzt. Aber auch ein Einlenken der Industrie sei notwendig, schreiben die Forscher. Sie fordern weniger Salz und weniger gesättigte Fettsäuren in den Speisen. "Nur so kann die Politik den Anspruch ändern, den die Menschen an sich selbst und ihre eigene Fitness haben", folgern die Forscher. "Dann kann es ihnen auch gelingen, neue Werte zu festigen für das, was Menschen als einen gesunden Lebensstil ansehen."


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